Gestern Abend, sozusagen nach Feierabend, starteten wir in das deutsch-togoische Jugendkulturprojekt 2017 mit einer Informationsveranstaltung für Eltern, Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In den kommenden Wochen bereitet sich das deutsche Jugendteam dann ausgiebig in mehreren interkulturellen Workshops auf die erste anstehende Jugendkulturbegegnung hier in Mecklenburg vor. Sprachen, Informationen zur Republik Togo, Kultur, Musik und Kunst stehen auf dem Programm. Parallel dazu finden Vorbereitungs-Workshops ebenfalls im togoischen Lomé statt. Unsere Partnerorganisation EAC Togo stimmt die jungen Leute auf das Projektvorhaben in Deutschland ein. Und natürlich stehen wir in ständigem Kontakt, tauschen erste Arbeitsergebnisse aus und unterstützen uns gegenseitig in der Vorbereitung. Demnächst werden wir hier auch unseren Projektfilm, gedreht während des Vorbereitungstreffens im März in der Republik Togo, veröffentlichen.
Die Kooperation mit den Togoern liegt uns sehr am Herzen. Auch in Lomé sind die Erwartungen recht hoch. In vielen Gesprächen haben wir großes Interesse erfahren, ob im Bildungs-, im Schul- oder auch im Kulturministerium des Landes. Selbst das Verteidigungsministerium Togos übernimmt Verantwortung für die Sicherheit unserer Projektteilnehmer vor Ort im Oktober. Im Gespräch mit dem deutschen Botschafter Herrn Sander erhielten wir viele förderliche Informationen und Anerkennung für unser Vorhaben. Unsere togoischen Projektteilnehmerinnen und Teilnehmer haben wir gemeinsam mit der Partnerorganisation vor Ort ausgewählt. Das war nicht einfach. Die Jugendlichen kommen aus allen Regionen des Landes und gehören vielen unterschiedlichen Stammesverbänden an.
Anders als in unseren bisherigen Projekten müssen wir für alle Kosten des Partnerlandes selbst aufkommen. Beförderung, Unterkunft, Verpflegung… Unterstützt werden wir dabei vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, von ENGAGEMENT GLOBAL, dem Service für Entwicklungsinitiativen sowie durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung mit einer Teilfinanzierung.
Gemeinsam mit den Jugendlichen beider Länder wollen wir uns mit den Zielen der Agenda 2030 auseinandersetzen, dazu künstlerische/kulturelle Werkzeuge nutzen, Interviews führen, mit Kamera und Mikrofon auf Spurensuche in beiden Ländern gehen. Fluchtursachen, unterschiedliche Lebensräume, Kooperationsmöglichkeiten oder die Verbesserung von Bildungschancen – gerade junge Menschen vermögen es, unkonventionell(e) Ansätze zu generieren. Auf Augenhöhe mit unseren Partnern suchen wir nach Lösungen. Hilfe zur Selbsthilfe mit niederschwelligem Zugang, die Einheimischen künftig die eigenständige Entwicklung und Durchführung von Projekten ermöglicht. Mit diesem ersten, kleinen Projekt lässt sich bestimmt noch nicht ganz so viel bewegen. Natürlich schafft man es auch nicht, innerhalb zwei mal zweier Projektwochen ruckzuck ‚die Welt zu retten‘. Einen Startpunkt aber wollen wir setzen, Projektergebnisse veröffentlichen, Sympathisanten für die Zusammenarbeit gewinnen, Hoffnung und Engagement wecken, anfangen.