In Korsika lässt man sich den Schafskäse nicht vom Brot nehmen. Und wohl schon gar nicht von irgendwelchen putzig-kleinen Politdarstellern im fernen Paris. Wenngleich, der in England ‚Little Boney‘ Genannte stammte auch aus Korsika… Die Korsen hatten sogar mal einen König. Einen einzigen. Und der kam aus Deutschland. Auch über den wichtigsten Korsen, den ‚Vater der Nation‘ Pasquale de Paoli, erfährt man im Festlandeuropa recht wenig. Oder man liest bei Goethe nach.
Auf der Insel tanzen sie fortwährend fröhlich am Randes des Abgrunds, hingerissen zwischen der eigenen stolzen Identität und dem exotischen Europa, weit weg dort oben hinter dem Meer. Wie überall gibt es auch hier auf dem Mittelmeerfelsen ein paar Probleme. Sie zu lösen, bedient man sich höchst sonderbarer Praktiken. Erfolgreich, angesichts der Renaissance eigener Sprache und Identität, produktiv in puncto partieller Unabhängigkeit vom Mutterland. Und letztlich lassen sich Probleme inmitten malerischer Bergketten, im Schatten von Olivenhainen, Weinbergen, an einer azurblau-idyllischen Küste mit leckerem Schinken im Mund sehr gut supprimieren.
Wir haben uns in den Tagen hier frei gefühlt, freier als sonst. Vielleicht subjektiv, diese Impression. Objektiv betrachtet, haben wir uns hier pudelwohl gefühlt. Ausgenommen während der Sturzflüge die Serpentinen hinunter, deren Gefälle den freien Fall so realistisch werden lässt. Das korsische Team organisierte ein beeindruckendes Besuchsprogramm und dennoch fanden wir ausreichend Zeit, die Jugendbegegnung gemeinsam inhaltlich und organisatorisch vorzubereiten. Diese wird im Oktober mit Theater, Zirkus, Film, Musik, korsischer, französischer und deutscher Sprache gefüllt alle Teilnehmenden in ihren Bann ziehen.
Wir bedanken uns außerordentlich bei unseren korsischen Partnern Marie-Laure, Elsa, Loïc und beim Team der L’ARIA!