Die Hauptstadt Lomé kann am Morgen nicht erwachen, weil sie in der Nacht nicht schlafen geht. 24 Stunden Rush Hour sind hier vollkommen normal. Millionen Mopeds und aus vielerlei Ersatzteilen zusammengeschraubte Autos und LKWs behupen sich pausenlos, ignorieren Ampeln und gnadenlos überforderte Polizisten. Menschen aus allen Teilen Afrikas leben in der Metropole nebeneinander, miteinander und füreinander. Tausende Händler bevölkern das Areal, bieten von exotischen Früchten über abgefahrene europäische Autoreifen bis hin zum putzig Chinesischen alles an, was man braucht oder auch nicht braucht. Eigentlich handelt in Lomé so ziemlich jeder Einwohner mit irgend etwas. Die Menschen sind auf sich allein gestellt. Viele von ihnen werden von der Armutsspirale aufgerieben. In der Nacht beginnt die Stadt zu leuchten. Aus unzählbar vielen improvisierten Kneipen und Geschäften schleudern steinalte Lautsprecherboxen afrikanische Musik, Rap, Indisches, Arabisches in die 35 Grad warme Abendluft. Unfassbar.
Mittlerweile haben uns bereits drei Minister in ihren Ministerien empfangen, wir haben Künstlerinnen und Künstler in den Ateliers und Werkstätten besucht und wir konnten ausgiebig mit einer Menge Jugendlicher über unsere Projektvorhaben sprechen. Zu den bisher angeschauten künftigen Projektorten zählten ein früher deutsches und heute indisches Eisenbahnunternehmen (das Equipment dort dürfte mindestens zweihundert Jahre älter als das im Schweriner Eisenbahnmuseum sein), ein Fischerdorf samt Familien, ein Mega-Palm-Beach (zweihundert Meter breit), ein Filmstudio, ein Freizeit- und Workshops-Areal an einer traumhaften Lagune, das Quartier der Beniner Voodoo-Familien, der Kunstmarkt mitten in einem der vielen Stadtzentren, das Goethe-Institut und und und. In verschiedenen Grund- und Realschulen haben wir uns mit dem Bildungssystem des Landes vertraut gemacht, Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts gestört und mit Schulleiterinnen sowie Lehrern diskutiert. Viele Fotos zum Projekt in unserem FACEBOOK.