Vorerst prägte Gemächlichkeit den Einstieg in die diesjährige Kulturnacht. 18.00 Uhr – einige Kinder kamen, brachten ihre Eltern mit. Doch dabei blieb es nicht. Neue Leute strömten herein und halb 8 bereits sah es schon bedeutend anders aus.
Zum Gelingen des Abends trug im Besonderen die Schweriner Grafikerin Karen Obenauf bei. Postwendend scharten sich interessierte Besucher*innen um die Künstlerin und gestalteten über mehrere Stunden hinweg unseren Bühnenraum, passend zur parallel ja noch strahlenden Lichternacht, in eine leuchtend fröhliche Fantasiewelt um. Doch Karen kam nicht allein. Zur Veranstaltung hatte sie die bekannte Kunstwerkeschafferin Andrea Köster nach Schwerin eingeladen. Ohne jegliche Ouvertüre setzte sich die Rostocker Grafikerin an einen der Tische, zeichnete unaufhörlich, unbeeindruckt von den sie umzingelnden Staunbesucher*innen. Ein Blick auf ihre Website übrigens ist Pflicht. Derart beeindruckende Arbeiten hat man zu vor noch nicht gesehen. Und man muss echt stolz sein, solche Leute bei uns im Buland wohnen zu haben.
Szenenwechsel – Theater-Workshop. Zum ersten Mal haben wir an diesem Abend unser neues Filmstudio geöffnet. Die Stühle reichten nicht und dicht gedrängt verfolgten die Gäste das Geschehen. Unsere Theaterpädagogin Winnie Nabwami nahm die Beteiligten mit auf eine Reise in die kulturelle Vielfalt ihres Geburtslandes Uganda. Der ursprünglich vorgesehene Zeitrahmen wurde gesprengt, Besucher*innen besetzten den Fundus, verkleideten sich, sangen, spielten und diskutierten gemeinsam mit Winnie in die Kulturnacht hinein.
Dazwischen Infos zum Programmieren für Kinder im neuen Raspi-Lab, präsentiert von unserem FSJler Yannis, ein Blick ins Tonstudio, zum Schluss noch ein kleiner, improvisierter Ausblick auf die neuen Satireprogrammaktionen des kommenden Jahres im bis auf den letzten Platz belegten Saal – diese Kulturnacht hat uns allen richtig gut gefallen. Danke an Karen, Andrea, Dana, Winnie, Heidi und Heidi, Astrid, Yannis und Gunnar für den Support.
Wie gern außerhalb des unmittelbaren Stadtzentrums gelegene Einrichtungen von Stadtkernorganisatoren ausgegrenzt werden, zeigte sich zum Ende der Veranstaltung. Gäste riefen beim Kulturnachtshuttle an, dass er sie zum nächsten Veranstaltungsort transportieren möge. Die Droschken jedoch versagten den Service mit dem Hinweis, so ‚weit‘ nicht fahren zu wollen. Bezeichnend, dennoch gut für die Umwelt. Wir haben die Beförderung dann einfach selbst organisiert. Viele weitere Veranstaltungsfotos haben wir auf Facebook veröffentlicht.